Ein enttäuschendes 27:27 Endergebnis (15:16) gegen die TSG Nordwest 1898 spiegelte weder die spielerischen Möglichkeiten, noch das gezeigte Engagement in irgendeiner Weise wider.
Vorangestellt muss auch mit ein paar Tagen Abstand und dem weggeschobenen Frust, eine Sache gesagt werden: Die Schiedsrichterleistung war der Brisanz des Derbys nicht würdig. Viele strittige Entscheidungen wurden gegen die FTG getroffen, wie auch beispielsweise die spielentscheidende kurz vor Schluss.
Doch der Reihe nach. Zum letzten Spiel des Jahres traten wir mit einem etwas kleineren Kader als gewohnt an. Alle Positionen waren aber ausreichend besetzt und auch die Tribüne der Ernst-Reuter-Schule war fest in Hand der FTG. Schnell fanden wir ins Spiel und führten bereits nach nicht mal 10 gespielten Minuten mit 4:7. Unser leichtfüßige Lukas Schraven sowie der joviale Jean-Roch Boursiquot zeigten eindrucksvoll ihre spielerische Stärke. Die Abwehr wiederum war über die gesamten ersten 30 Minuten schwach. Wenig Zugriff und vor allem Schwächen im Raus- und Reinrücken wurden durch die Spieler der TSG offen gelegt. Lediglich der zupackende Philip Kleer bewies Geberqualitäten in der Abwehr.
Die Halbzeitansprache viel nach dem wenig zufriedenstellenden Spielverlauf auch deftig aus. Wirkung zeigte sich unmittelbar in den ersten 5 Minuten der zweiten Halbzeit in denen u.a. Dauerläufer Denis Normand sich in die Torschützenliste eintrug – 16:19 für die FTG nach 35 Minuten. Diese 3-Tore-Führung konnten wir auch bis zur 47. Minute beibehalten. Ab diesem Zeitpunkt, Spielstand 20:23, brachen allerdings verschiedene Dämme. Das Spiel wurde ruppiger und gleichzeitig agierte der überforderte Schiedsrichter ein ums andere Mal unglücklich.
Spielentscheidend war dann allerdings folgende Szene: 30 Sekunden vor Ende beim Spielstand von 26:27 für die FTG, nahm Trainer Ljubic eine Auszeit. Daraufhin spielte die FTG vorne einen ruhigen Ball. Der flinke Florian Wittenhorst ging 15 Sekunden vor Ende in eine 1-1-Situation und ging nach erstmaligem Prellen zwei Schritte. Den dann logisch folgenden Torwurf verweigerte der Schiedsrichter aufgrund eines, aus seiner Sicht, Schrittfehlers. Der Posse nicht genug gelang der TSG in der Schlusssekunde noch ein Torwurf. Der Ball war nicht eindeutig drin sondern befand sich zum Zeitpunkt in der Luft, der Schiedsrichter gab das Tor zum Unentschieden. Im Zweifel für den Angreifer lässt sich an dieser Stelle einbringen, wenn nicht eine identische Situation in der ersten Halbzeit, wo ein Ball nicht vollständig nachvollzogen werden konnte, gegen die FTG, also auf Abwurf TSG, entschieden wurde.
Trotz der leider notwendigen Schiedsrichterkritik muss eins allerdings deutlich gesagt werden: Die Niederlage geht dennoch auf unser Konto und mit einer besseren Leistung, vor allem in der Abwehr, hätten wir dieses Spiel auch gewonnen.
Auf der folgenden Weihnachtsfeier wurde der verlorene Punkt dann allerdings substanziell aus dem Gedächtnis getrun…gestrichen.
Es spielten: Priesters, Neunert (beide Tor); Wittenhorst, Boursiquot (3), Kleer (3), Schwarz, Scheurich (5), Werdier (1), Oberdieck (1), Schraven (11), Roales-Welsch (1), Normand (2).