Turbulente Saison endet mit Aufstieg in die Bezirksliga A
Eine ereignisreiche Saison liegt hinter den Handballerinnen der FTG Frankfurt. Aufgrund des coronabedingten Spielzeitabbruchs im März standen die Spielerinnen bereits 4 Wochen vor dem offiziellen Saisonende als Aufsteiger in die Bezirksliga A fest. „Natürlich hätten wir lieber auf sportlichem Weg die Saison als Aufsteiger beendet, haben aber vollstes Verständnis für die seinerzeit getroffenen, richtigen Maßnahmen. Nun freuen wir uns auf einen Neustart in der höheren Klasse“, zieht Trainer Hans-Jürgen Grün Resümee.
Start mit Auftaktschwierigkeiten
Doch nicht nur der Ausbruch der Corona-Pandemie hat bei den Damen für Trubel gesorgt, über Langeweile konnte sich in der vergangenen Spielzeit keiner beklagen. Nachdem Klaus Wenzel die Damen zur Vorbereitung im Sommer 2019 übernommen hatte, war die erste Mammutaufgabe, aus einem 20-köpfigen Kader aus Spielerinnen der ersten und zweiten Damen ein Team zu formen – aufgrund ferienbedingter Schließungen einiger Sporthallen unter zusätzlich hohem Zeitdruck. Die Marschroute wurde von Team und Trainer bereits in der Vorbereitung gelegt, der Aufstieg war nach dem knappen Abstieg in der Vorsaison das erklärte Ziel. Die Damen wurden vom ersten Spieltag an ihren eigenen Ansprüchen gerecht, nach einem knappen Auftaktsieg steigerten sich die Spielerinnen von Partie zu Partie und wurden ihrer Favoritenrolle mehr als gerecht. Da die Chemie zwischen Team und Trainer trotz der sportlichen Erfolge nicht passte, wurde im Einvernehmen mit der Abteilungsleitung Anfang Dezember die Zusammenarbeit beendet.
Gekommen um zu bleiben
Wo auf die schnelle einen neuen Damentrainer finden? Richtig – in den eigenen Reihen: Hans-Jürgen Grün, genannt Grüno, seinerzeit Co-Trainer bei der ersten Herrenmannschaft und Torwarttrainer der gesamten Handballabteilung, sprang sofort in die Bresche und übernahm das Ruder. Direkt im ersten Rückrundenspiel gegen den Mitkonkurrenten um den Aufstieg, der SG Wehrheim/Obernhain, bewies der Trainer Nerven und feierte mit einem Sieg seinen Einstand. Bereits nach wenigen Trainingseinheiten war beiden Seiten klar, dass sie die Saison gemeinsam erfolgreich zu Ende bringen möchten. Die sportlichen Ergebnisse sind dabei schnell erzählt: Nach 12 Spieltagen in der Gruppe 1 der Bezirksliga B standen die Damen ungeschlagen mit 23:0 Punkten und einem mehr als positiven 281:172 Torverhältnis auf dem ersten Tabellenplatz. Zu dem Zeitpunkt war bereits klar, dass die Zusammenarbeit zwischen Mannschaft und Trainer mehr als nur ein kurzes Intermezzo sein würde. Die Spielerinnen haben sich riesig über Grünos frühzeitige Zusage gefreut, in der Saison 2020/2021 weiterhin an der Seitenlinie die Frauen zu coachen. Aufgrund der beiden siegreichen Partien gegen die SG Wehrheim/Obernheim gingen die FTGlerinnen mit 4:0 Punkten und als Tabellenführer und Favorit in die entscheidende Aufstiegsrunde. Dort warteten die Mannschaften der TG Rüdesheim und TV Erbenheim aus der Gruppe 2 als letzte Hürden bis zur Aufstiegsfeier.
Abruptes Ende einer Erfolgsserie
Doch es kam anders: Die Corona-Pandemie sorgte dafür, dass der Hessische Handballverband bereits am 13. März 2020 den Spielbetrieb einstellte und die Saison für offiziell beendet erklärte. Aufgrund der Regel, dass die Tabellenstände zum hiesigen Zeitpunkt eingefroren wurden, standen die Bockenheimerinnen bereits Mitte März als Aufsteiger in die Bezirksliga A fest. „Auch wenn wir uns gerne auch spielerisch in der Aufstiegsrunde bewiesen hätten, so freuen wir uns natürlich, dass wir unser erklärtes Saisonziel erreicht haben, und das sogar mit blütenreiner Weste ohne Verlustpunkte“, so Trainer Grün.
Nachdem coronabedingt der Sport erstmal einige Zeit pausieren musste, startete die Mannschaft Mitte April mit individuellen Laufeinheiten sowie Zirkeleinheiten im „homeoffice“. „Das hat super funktioniert, alle haben toll mitgezogen und den Plan umgesetzt. Seit Juni können wir auch wieder – unter entsprechenden Auflagen – in der Halle trainieren. Natürlich ist die Situation noch ungewohnt, doch haben wir trotz der widrigen Umstände bis hierhin eine gute Vorbereitung hingelegt“ ist Coach Grün mit dem bisherigen Verlauf zufrieden. „Wichtig ist: Die Mannschaft ist motiviert und zieht immer mit. Da in diesem Jahr alle Teams mit den gleichen Schwierigkeiten zu kämpfen haben und bisher keine Spiele, Trainingslager oder Turniere möglich waren, ist eine Prognose natürlich schwierig“, fasst Grün
die derzeitigen Rahmenbedingungen zusammen.
Neue und alte Gesichter ergänzen den Kader
Bereits zur letzten Saison sind einige neue Spielerinnen zur Mannschaft gestoßen, die mittlerweile ein fester Bestandteil sind. Zudem wird es ein Wiedersehen mit der einen oder anderen Rückkehrerin geben. Erfreulich hat sich die Situation im Tor entwickelt, neben Manuela Böhm und Neuzugang Anna Risser ist auch Anni Lill nach überstandener Knieverletzung wieder ins Training zurückgekehrt. Dadurch hat Chris Matern ihre aktive Karriere endgültig beendet, ist aber als Co- und Torwarttrainerin weiterhin fester Bestandteil.
Saisonauftakt am 12. September auswärts
Auch wenn die Vereine von Planungssicherheit in diesem Jahr weit entfernt sind, Stand jetzt treffen die FTGlerinnen am 12. September 2020 auswärts auf die HSG MainHandball, bevor es dann in der Sportfabrik gegen die TG Rüdesheim zum ersten Duell zweier Liganeulinge kommt. „Wichtig ist natürlich, möglichst frühzeitig die Punkte für den Klassenerhalt zu sichern. Doch hat die Mannschaft in meinen Augen absolut das Potential, sich einen Platz im guten Mittelfeld am Ende der Saison zu sichern. Aber – bei allem sportlichen Ehrgeiz – die Gesundheit der Spielerinnen hat natürlich oberste Priorität. Wir hoffen, dass das gröbste überstanden ist und wünschen allen, dass sie gesund bleiben!“, so der sportliche Ausblick von Grün.
Eure Damen