HSG Neuenhain/Altenhain II vs. FTG Frankfurt II 18:18 (11:7)
Nach einer schwachen 1.Halbzeit und einem 7:11-Pausenrückstand kämpfte sich die D2-Jugend der FTG Frankfurt in der 2.Halbzeit zu einem gerechten Unentschieden. Bester Werfer an einem dramatischen Sonntagnachmittag war Emil mit acht Toren.
Vor der Partie musste die FTG kurzfristig einen Rückschlag erleben. Nico fiel krankheitsbedingt aus. Ansonsten waren alle 13 Spieler und Spielerinnen an Bord. Trainer Olivier Schlederer hatte im Vorfeld der Partie einen Sieg gefordert: „Ich will mit aller Macht das Spiel gewinnen“. Denn es ging zur Zweitvertretung der HSG Neuenhain/Altenhain, die bislang auch nur zwei Siege einfahren konnte.
Den Start verpennte die FTG ähnlich wie vor einer Woche. Nach fünf Minuten lag man bereits mit 1:4 zurück. In der Abwehr lies man vor allem die gegnerische Nummer 14 durchmarschieren, im Angriff fehlte die Zielstrebigkeit. Auch freie Würfe landeten weit über oder neben das Tor. Auch in der Folge war die Partie der Gäste schleppend. Sogar die gewohnten Einzelaktionen von Emil und Co. funktionierten nicht. Hinzu kam, dass man in der Abwehr weiterhin keinen Zugriff hatte. Zwar hatte Frederik nach seiner Einwechslung die Nummer 14 etwas mehr im Griff, doch auch das reichte nicht. Auch Luke im Tor wusste der Mannschaft keine Stabilität zu geben.
Positive Zeichen der 1.Hälfte waren nur mangelware. Pauline traf erstmals in der 14.Minute zum zwischenzeitlichen 7:5.
Kurze Zeit später hatte Trainer Schlederer genug gesehen, doch auch die Auszeit half nichts. So ging es mit einem 7:11 in die Pause.
Dort waren die Gesichter gedrückt und die Stimmung alles andere als gut. Man suchte nach Erklärungen, doch die eine gab es nicht. So richtete Schlederer den Blick nach vorne und verwies auf die eigenen Stärken der Mannschaft.
Mit einem ganz anderen Gesicht und einer ganz anderen Einstellung ging die FTG dann in die 2.Halbzeit. Luke war nun ein sicherer Garant und konnte vor allem Anfang des 2.Durchgangs einige starke Bälle parieren. Im Angriff lief es auch ohne Emil, stattdessen traf Eleonore doppelt. Hinzu kam das nötige Quäntchen Glück: der noch in der 1.Halbzeit bärenstarke gegnerische Torwart (vier freie Bälle in den ersten 20 Minuten pariert) bekam immer weniger zu fassen. So musste die Heimmannschaft bereits nach 10 Minuten die Auszeit ziehen. Diese wurde von Spielern, Bank und Zuschauern frenetisch bejubelt. Die Körpersprache der FTGler war plötzlich wie ausgewechselt. Dabei setzte Schlederer ab der 30.Minute wieder auf die Anfangsformation. Einzig der verletzte Anton musste passen. Doch nun begann die Show der Doppelachse Emil/Tiago.
Tor um Tor wurden aufgeholt und auch die Zuschauer waren nun da. Dass die FTG aber weder ausgleichen noch sogar führen konnte, lag an den Schönheitsfehlern im Angriff und in der Abwehr. Im Angriff leistete man sich den einen oder anderen technischen Fehler zu viel, in der Abwehr musste man die Zeitstrafen von Titouan und Emil verkraften.
So blieb es bis zum Ende spannend und zugleich dramatisch. Die letzten fünf Minuten entwickelten sich zu einem wahren Showdown. Die Partie wurde extrem hektisch, auf beiden Seiten ging es hin und her. Dies sorgte dafür, dass Schlederer auf der Bank nicht mehr zu halten war und die Zuschauer glühend heiß waren/auf der Tribüne tobten. Nerven waren nun gefordert: Tiago konnte mit dem 16:16 in der 36.Minute erstmals seit der 1.Minute wieder ausgleichen. Kurz darauf nutzte Schlederer seine 2.Auszeit, um wieder Ruhe einzubringen und einzufordern (38.). Letztendlich waren die letzten Sekunden Kopfsache. So konnte Frederik 90 Sekunden vor Schluss den umjubelten 18:18-Endstand erzielen. Sogar ein Sieg war noch möglich, doch Frederik vergab die letzte Chance.
So trennten sich die HSG Neuenhain/Altenhain und die FTG Frankfurt mit einem Unentschieden. Angesichts der dauerhaften Führung der Gastgeber ist der Punkt etwas glücklich, doch Trainer Olivier Schlederer stellte nach dem Spiel fest:
„Es war nichts für schwache Nerven. Am Ende ist mein T-Shirt nassgeschwitzt gewesen, ich konnte mich in den letzten 10 Minuten selber nicht mehr aufhalten. Umso komplizierter war es dann, die Mannschaft noch in Griff zu halten. Sie hat es aber, vor allem in der 2.Halbzeit sehr gut gemacht. In der 1.Halbzeit waren wir nicht da, das Spiel hat gehemmt. Wir haben vorne und hinten keinen Zugriff gehabt und zu allem Überfluss vier freie Bälle verworfen. Aber wie gesagt, darum umso bemerkenswerter, wie wir die 2.Halbzeit angegangen sind. Das war echt stark. Großes Kompliment an die Mannschaft. Weitere Glückwünsche gehen raus an Pauline, die sich heute nach den starken Wochen im Training mehr zugetraut hat und dafür belohnt wurde – ihr 1.Tor überhaupt. Ansonsten gehen die besten Genesungswünsche raus an Anton und Nico. Ein Spiel noch gegen Nied und dann haben sich alle die Weihnachtsferien verdient!“
Damit klettert die FTG aufgrund der besseren Tordifferenz sogar auf Platz 7. Kommende Woche geht es zum Rückrundenauftakt bei der SG Nied. Danach ist erstmal Pause, weiter geht es im neuen Jahr.
Für die FTG spielten: Luke (Tor) – Emil (8), Tiago (4), Eleonore (2), Anton (1), Frederik (1), Pauline (1), Luis (1), Batu, Arthur, Bassil, Lukas, Titouan